[Rezension] Lynn Raven "Der Kuss des Dämons"

03.01.2014

[Cover via Verlag Ueberreuter]

"Der Kuss des Dämons"  Lynn Raven ♥♥♥♥


Erscheinungsdatum: 1. März 2010
Verlag: Ueberreuter
Seitenzahl: 257
ISBN: 9783709000366
empfohlenes Alter: 12 Jahre

Preis: [D] 14,95 EUR

Meine erste Rezension auf diesem Blog! So weit kommt man also, wenn einen in den Ferien ganz trübes Wetter quält. Mein erstes Opfer ist Lynn Ravens "Der Kuss des Dämons".

Inhalt
"Es ist Liebe auf den zweiten Blick - doch nie im Leben hätte die junge Dawn für möglich gehalten, dass ihre Gefühle ausgerechnet von einem Geschöpf der Nacht erwidert werden: von Julien, dem unnahbar Coolen, aber auch unheimlich schönen Neuen an der High School. Er hat einen blutigen Auftrag, in den Dawn tiefer verwickelt ist, als sie ahnt, und der aus dem Liebestraum bald einen Albtraum macht." [Verlag Ueberreuter]
Meinung
Trotz des kitschigen Klappentexts habe ich mich aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit Lynn Raven zu diesem Roman entschieden. Das einsame, junge Mädchen und der beliebte, coole Typ - diese Konstellation ist schon etwas sehr ausgelutscht, aber im Grunde wird der Inhalt dem Buch gar nicht gerecht. Zumindest hatte ich nur bei einer Stelle fast das Verlangen danach, mir den Finger in den Hals zu stecken (Ja, tut mir Leid, aber Liebesgeschichten sind nichts für mich!). 
Der Anfang kommt leicht daher und es fällt nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen, da sie doch recht nah an der Realität spielt. Lange Zeit teilt die Protagonistin ihre Gedanken mit dem Leser, unterbrochen von einigen kursiven Einschüben eines "Er". Allein diese Sprünge irritierten mich immer sehr, einmal wegen dem Wechsel zwischen der 1. Person und der 3. Person, aber auch weil ich einfach kein Fan von solchen "parallelen" Geschichten bin, die sich dann innerhalb des Romans immer weiter annähern. Durch die Kürze dieser Passagen, konnte ich aber durch aus damit leben, aber als dann von Zahnschmerzen, einem seltsamen Tee, Sonnenallergie und einer seltsamen Abneigung gegen Zwiebeln und Knoblauch geredet wurde, wurde das ganze doch schnell sehr offensichtlich und vorhersehbar. 
Trotzdem konnte ich das Buch auf Grund des sehr angenehmen Schreibstils nicht weglegen und besonders das Ende hat es mir dann angetan! Auf den letzten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die folgenden Bücher der Reihe bereits auf meine Wunschliste gesetzt. 

"Du würdest Ehre und Liebe noch nicht einmal erkennen, wenn die dir ins Gesicht springen würden."(Lynn Ravens "Der Kuss des Dämons", S. 217)


Bei Fantasy-Romanen geht es natürlich immer noch um den "Fantasy-Faktor" und hier handelt es sich auch eher um einen Roman, der auch für Anfänger des Genres geeignet ist, da alles noch nicht furchtbar verstrickt und verwoben ist, sondern eben mehr oder weniger klassisch. Viel gibt es dazu einfach nicht zu sagen, da der Leser sich, bis auf die paar Einschübe, in der Gedankenwelt von Dawn herumtreibt, einer 17-jährigen Highschool-Schülerin, die bis zu ihrer Beziehung mit Julien rein gar nichts von irgendwelchen paranormalen Wesen weiß. Insofern ist das Szenario authentisch, denn man überflutet ein kleines Menschenhirn ja nicht mit solchen Informationen. Noch ist die, von Lynn Raven konstruierte, Welt zwar etwas nackt, aber vielleicht ändert sich das dann in den folgenden Büchern?


"Wenn du schon gehängt wirst, weil du den Hasen geschossen hast, solltest du ihn auch essen dürfen." (Lynn Ravens "Der Kuss des Dämons", S. 169)


Was sich meiner Meinung nach auf jeden Fall ändern sollte, ist Dawns ständiges "Lass mich meine eigenen Entscheidungen treffen" oder "Ich kann selbst entscheiden, was gut für mich ist". Zwar ist das gleichgestellt wirkende Verhältnis zwischen den beiden toll, denn während es Situationen gibt, in denen Julien DuCraine als Held gefragt ist, gibt es durch aus auch Situationen, in denen Dawn den Heldenpart übernimmt und den, mehr oder weniger, schutzlosen Julien rettet. Aber dieses Emanzipations Ding ist dann doch von solcher Bedeutung, dass ich mehrmals mit den Augen rollen musste. 
Zum Abschluss muss ich aber noch etwas positives anmerken: selten habe ich einen so schönen Namen in einem Roman gefunden. Julien DuCraine, das zergeht einem doch auf der Zunge.

Fazit
Als alleinstehendes Werk würde "Der Kuss des Dämons" wohl nur durchschnittlich abschneiden, aber als Auftakt zur Reihe um Dawn und Julien, durchaus zu empfehlen. Hier gehts vorerst um eine Menge Vorgeplänkel, aber schon im nächsten Roman hoffe ich auf eben diese Action und Spannung, die mich auf den letzten Seiten festgehalten hat. 

Dafür gibts vier Herzen (♥♥♥♥).

Nachfolger dieser Reihe:
"Das Herz des Dämons" und "Das Blut des Dämons"

3 Kommentare:

  1. Ich war nicht im Film und habe nur den Trailer gesehen, aber Jace habe ich mir auch ganz anders vorgestellt und die Synchronstimmen haben mir auch nicht so gut gefallen, weswegen ich dann nicht in den FIlm gegangen bin. Ja..Buchverfilmungen sind nie so gut wie das Buch :)
    Ouhh..die Dämon-Reihe von Lynn Raven habe ich auch alle gelesen! Erinnert zwar etwas an Twilight, aber ich fand sie ganz gut. Hast du schon alle Bücher davon gelesen? Irgendwie hat mir da der erste noch am besten gefallen :) Und irgendwie versteh ich garnicht wieso du noch gar keine Leser hast. Dein Blog ist total schön gestaltet und gefällt mir richtig gut!

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    1. Vielen vielen Dank für deinen Kommentar!
      Wobei ich tatsächlich eine Buchverfilmung kenne, die ich fast genau so gut fand wie den Film - nur fällt mir gerade der Name nicht ein, aber da war ich wirklich überrascht. Die Ähnlichkeit zu Twilight ist mir übrigens gar nicht aufgefallen, wirklich gar nicht. Das hab ich erst über andere Rezensionen erfahren.
      & vielen vielen Dank, das macht Mut.

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  2. Vielen Dank für deinen Kommentar :)
    Ich würde nicht sagen, dass man unbedingt mal einen Stephen King gelesen haben MUSS, aber schaden kann es nicht, wenn man es zumindest mal ausprobiert ;) Bei der Vielzahl an Werken, die er geschrieben hat, findet sich ja mit recht großer Wahrscheinlichkeit etwas, was inhaltlich ansprechend klingt. Und sooo gruselig sind die Bücher wirklich nicht. Vermutlich stellst du dir das viel schlimmer vor, als es ist und kannst beim lesen letztens Endes nur müde gähnen ;)
    Ich muss allerdings sagen, dass Stephen King im Original sprachlich oft deutlich besser ist, als die Übersetzungen. Es gibt da nämlich leider einen Übersetzer, bei dem das Ergebnis richtig unnatürlich wirkt (blöderweise fällt mir gerade allerdings nicht ein, welcher das ist). Also so als Tipp: lieber auf Englisch lesen.

    Auf meinem Blog werde ich auf jeden Fall weiterhin jeden Monat alle Bücher vorstellen, die ich gelesen habe. Außerdem spiele ich momentan mit dem Gedanken, mal eine Art "Lieblingsbücher in der Kategorie Thriller/Jugend/Liebesgeschichte/Fantasy/etc." zu starten ;)

    Liebe Grüße

    PS: ich verfolge deinen Blog jetzt mal. Dein Design ist es schön und Meinungen anderer zu Büchern interessieren mich immer :)

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